Ortenberger Panoramaweg - Rebsortengarten

Eingebunden in den Ortenbegrer Panoramaweg ist auch der Rebsorten-Garten des Weingutes Schloss Ortenberg. 30 unterschiedliche Rebsorten können hier begutachtet und  miteinander verglichen werden. 

Blauer Spätburgunder (Pinot noir)

Der Spätburgunder ist die wichtigste und edelste Rotweinsorte Badens und der Ortenau. Er liefert mit die besten Rotweine der Welt, Die Sorte stellt hohe Ansprüche an die Lage und den Boden. Die schöne Beerenfrucht im Geruch und der zarte Gerbstoff im Geschmack vermitteln ein Gefühl wie „Samt und Seide“. Die Sorte ist sehr vielseitig: Weiß- bzw. hell gekeltert wird Pinot blanc, Rosé oder die badische Spezialität, der Weißherbst gewonnen. Auch zur Sektherstellung ist Spätburgunder vorzüglich geeignet.

Ruländer oder Grauer Burgunder

Diese typische badische Leitsorte gewinnt wieder zunehmend an Bedeutung. Wie alle Burgundersorten stellt auch Ruländer hohe Ansprüche an Lage und Boden. Die Sorte bringt stabile Erträge bei  konstant hohen Mostgewichten. Die Weine sind in der trockenen Version als Grauer Burgunder durch einen kräftigen, aber auch eleganten Charakter ein begehrter Essensbegleiter. Mit Restsüße ausgebaut wird die Sorte als Ruländer geführt und kann in Verbindung mit Beerenbotrytis extraktreiche, äußerst wertvolle edelsüße Kreszenzen liefern.

Weißer Burgunder

Der weiße Burgunder ist der „hellste“ Burgunder, grünlich-gelb, im Gegensatz zum Goldgelb des Ruländers. Die Standortansprüche sind hoch, Böden mit ausreichender Wasserhaltekraft in warmen Lagen werden vorausgesetzt. Bei guter Reife kommt eine wunderschöne, fruchtige Note von Apfel- und Birnenschale zum Vorschein. Die Weine bestechen durch Eleganz und Rasse und sind beste Essensbegleiter zu Vorspeisen, Salaten, Fisch und allen leichten Hauptgängen.

Chardonnay

Der Chardonnay zählt zur Burgundergruppe und ist eine international sehr verbreitete Sorte, wird bei uns allerdings erst seit 1990 angebaut. Die Sorte stellt wegen eines auffallend frühen Austriebes höchste Standortansprüche, insbesondere hinsichtlich der Spätfrostsicherheit. Im Gegensatz zum berühmten Chablis aus Frankreich sind die Weine aus hiesiger Herkunft nuancenreicher und von duftigem Charakter. Chardonnay ist die am besten geeignete Weißweinsorte für den Ausbau im Barrique. Die Sorte hat in allen Betrieben einen Stammplatz.

Scheurebe

Die Sorte wurde 1916 von Georg Scheu durch Kreuzung von Silvaner und Riesling gezüchtet. Die Scheurebe ist eine der wenigen Neuzüchtungen, die sich im deutschen Rebsortiment durchsetzen konnten. Die Weine haben ein hochfeines, leicht nach Cassis oder bei hoher Reife auch an rotem Grapefruit und Maracuja duftendes Bukett und eine dem Riesling ähnliche Säure. Die Scheurebe eignet sich besonders zur Gewinnung von Aperitifweinen wie edelsüßen Auslesen, Beeren- und Trockenbeerenauslesen.

Muskateller

Diese uralte Rebsorte, die hohe Ansprüche an die klimatische Gunst der Weinberglage stellt, besitzt nur eine geringe Verbreitung. Bereits die großen Trauben mit den großen Beeren und intensivem Aroma sind ein Genuss für Augen und Gaumen. Seine Weine sind bukettreich mit großartigen Blüten- und Fruchtaromen. Geschmacklich erlebt man Eleganz, Rasse und eine feinfruchtige Säure. Die Weine haben vor allem als Aperitif- bzw. Süßweine Bedeutung. In Verbindung mit Edelfäule sind allerhöchste Qualitäten erzielbar.

Cabernet Sauvignon

Diese international bedeutendste Rotweinsorte hat seine Hauptverbreitungsgebiete im Bordeaux und in Kalifornien. Bei uns gedeiht diese anbautechnisch problemlose Sorte in Spitzenlagen. Der Austrieb ist sehr spät, um einer vollen Ausreifung willen kann diese Sorte nur spät geerntet werden. Sie bringt in Verbindung mit Ertragsreduzierung und bei guter Reife großartige Rotweine mit tiefdunkler Farbe, einem würzigen Aroma und viel Länge und Dichte im Geschmack hervor. Die Sorte wird gerne auch zu hochwertigen Cuveés verschnitten.

Roter Traminer

In der Ortenau nennen wir den roten Traminer Clevner und trennen ihn streng vom Gewürztraminer, einer Spielart des Roten Traminers. Die Trauben sind groß, geschultert und bringen Weine von herausragender Qualität hervor. Typisch für einen Ortenauer „Clevner“ ist der Rauchton mit „Schinkengeschmack“. Die sehr hohen Lageansprüche und ein etwas labiles Ertragsverhalten sind Ursache für eine bescheidene Verbreitung.

Gewürztraminer

In der Rebsortenstatistik wird der Gewürztraminer als Spielart des Roten Traminers geführt. In der Ortenau ist der Gewürztraminer eine eigenständige Sorte. Ortenberg galt lange als die  Gewürztraminergemeinde in der Ortenau. Die Sorte findet hier mit warmen Böden und großen Unterschiede in den Tag- und Nachttemperaturen hervorragende Standortbedingungen. Die Weine begeistern besonders mit einem Mix aus Rosen- und Nelkenblüten sowie exotischer Frucht. Die Weine eignen sich bestens zu Süßspeisen und Gänseleber.

Sauvignon blanc

Diese Sorte wurde schon 1921 hier im St. Andreas-Weingut als „Muskat-Silvaner“, wie sie auch heute noch in Österreich genannt wird, angebaut. In Europa und Neuseeland erfährt diese Sorte derzeit eine rasante Verbreitung, berühmt sind die französischen Sauternes und Sancerre Weine. Auch Baden, aber vor allem die Ortenau, hat sich dieser Sorte seit etwa der Jahrtausendwende ebenfalls wieder verstärkt angenommen. Die Standortansprüche sind mittel bis hoch. Der  Sauvignon blanc bringt ausdruckstarke Weine mit viel Frucht nach Stachelbeere und Kiwi mit einem frischen „Mundgefühl“ hervor. Im Fahrwasser der modernen Küche werden diese immer beliebter.

Sauvignon gris

Der Sauvignon gris  ist  eine unbedeutende Sorte am Weinmarkt. Weltweit befinden sich nur etwa 15 ha im Anbau. Vermutlich ist der „graue Sauvignon“ durch eine Mutation aus dem „weißen Sauvignon“ hervorgegangen. Die Traube ist klein und von brauner bis violetter Beerenfarbe. Das Mostgewicht ist höher als beim Sauvignon blanc. Für das Weingut Schloss Ortenberg hat diese Sorte insofern Bedeutung, weil im Verschnitt mit Sauvignon blanc das Weißweincuceé  „Sauvignon blanc et gris“ hergestellt wird.

Roter und weißer Gutedel

Der Gutedel ist schlechthin die Sorte des Markgräflerlandes und als Chasselas auch der Schweiz. Die Sorte hat große Trauben und Beeren, deshalb eignet sie sich auch als Tafeltraube. Gutedel ist ein ausgezeichneter Kneipwein, leicht und süffig, mild in der Säure, moderat im Alkohol und deshalb auch sehr bekömmlich. Zwischenzeitlich haben sich durch verschiedene Ausbauvarianten wie Barrique oder Versektung die Bandbreite und auch das Image des Gutedels erheblich verbessert.

Klingelberger- Riesling

Der Riesling ist die Leit-Rebsorte der Ortenau, der südlichsten Rieslingregion Deutschlands. Er wird hier Klingelberger genannt weil die Ursprünge dieser qualitativ herausragenden Weißweinsorte auf die Lage Klingelberg zurückgehen. Der Riesling hat aufgrund seiner konstanten Erträge einen hohen Anbauwert und ermöglicht Weine von begeisternd schöner Frucht.

Typisch ist ein Bukett nach gelbfleischigen Früchten von Pfirsich und Aprikose. Die Ortenauer Rieslinge haben darüber hinaus auch exotische Aromen und sind moderat in der Säure.

Müller-Thurgau

Der Müller-Thurgau, auch Rivaner genannt, ist die in Deutschland nach dem Riesling am weitesten verbreitete Sorte. Die Kreuzungszüchtung von. Prof. Müller aus dem Kanton Thurgau entstand 1882, wobei die Kreuzungspartner bis heute nicht genau bekannt sind. Vermutlich entstammt der Müller-Thurgau einem Sortenkreis aus Riesling, Muskateller und Gutedel. Er ist eine unserer beliebtesten Weißweinsorten, da neben konstant guten Erträgen und geringeren Standortansprüchen ein herrlicher Schoppenwein mit nussigem Muskatcharakter daraus hervorgeht. Die Ortenauer Müller-Thurgau-Weine zeichenen sich besonders durch deren Eleganz aus.

Findling

Der Findling wurde züchterisch von dem Ortenauer Winzer und Rebveredler Franz Kimmig, aus Tiergarten bei Oberkirch bearbeitet. Er ist vermutlich eine Müller-Thurgau Mutation, die Sorte zeigt aber auch sehr viel Ähnlichkeit mit der österreichischen Weißweinsorte Bouvier. Durch die frühe Reife eignet sich der Findling bereits im Spätsommer gut zur Kelterung von „Neuem“, der als Süßer, Reiser oder Federweiser vermarktet wird.

Auxerrois

Der Auxerrois ist eine dem Weißen Burgunder verwandte Sorte. In Deutschland hat der Auxerrois nur in Baden mit 35 ha eine gewisse Bedeutung. Bei geringem Ertragspotential sind deren Weine geprägt von feiner Frucht und geringer Säure. Die Sorte wurde von einigen Winzern in Baden wieder neu entdeckt.

Grüner Silvaner

Der Silvaner war einst die bedeutendste Weißweinsorte in Deutschland. Derzeit gewinnt die Sorte vor allem in Rheinhessen und Franken wieder mehr Beachtung. Sie ist sehr ertragstreu, hat etwas geringere Lageansprüche als die Burgundersorten und bringt säurearme Weine mit neutralem, feinfruchtigem Charakter. Silvaner hat sich als „Spargelbegleiter“ einen Namen gemacht. In der Ortenau wird die Sorte nur hier in Ortenberg und im benachbarten Fessenbach angebaut.

Elbling

Der Elbling war bis in das 19. Jh. eine weit verbreitete Sorte in Mitteleuropa. Heute wird diese Sorte überwiegend an der Mosel und in Luxemburg zur Herstellung von Sektgrundwein angepflanzt. Der Elbling wird wegen seiner einfachen Weine auch als der „kleine Bruder“ des Rieslings bezeichnet.

„Geschlitzter Gutedel“

Wegen seiner gefiederten Blätter wird diese Tafeltraubensorte auch „Petersiliengutedel“ genannt. Die Sorte hat nur noch historische Bedeutung.

Blauer Portugieser

Der Blaue Portugieser hat in der Rheinpfalz die größte Verbreitung und liefert als Rotwein hauptsächlich Konsumqualitäten. Eine weiteres Verbreitungsgebiet ist Österreich. In Deutschland geht der Anbau zugunsten des Dornfelders zurück.

Blauer Trollinger

Der Trollinger ist insbesondere in Württemberg beheimatet, hat aber auch in Südtirol, dort als Vernatsch eine starke Bedeutung. Großbeerigkeit, guter Ertrag, hellrote, frische und fruchtige Weine sind typisch. Der Trollinger ist der klassische schwäbische und sehr beliebter  „Schlotzwein“ für den Alltag.

Regent

Der Regent entstammt einer Kreuzungszüchtung von (Silvaner x Müller Thurgau) x Chambourain. Die Sorte erfordert keinen pilzlichen Pflanzenschutz und hat eine gewisse Bedeutung im Ökoweinbau. Sie ist resistent gegen die wesentlichen Rebkrankheiten. Der Anbau hat zunächst eine starke Verbreitung in Deutschland genommen, stagniert aber derzeit.

Dornfelder

Der Dornfelder erfuhr lange Zeit die stärkste Anbauausweitung aller Rotweinsorten in Deutschland. Er entstammt einer Kreuzungszüchtung von Helfensteiner und Heroldrebe der Lehranstalt Weinsberg/Württemberg. Bei regelmäßig hohen Erträgen sind die Weine dunkel, duftig und körperreich mit einer milden Säure. Sie werden aufgrund des rel. betonten Gerbstoffgehaltes gerne als „francophil“ bezeichnet.

Blauer Lemberger

Der Lemberger wird auch Limberger genannt. In Österreich, dem größten Verbreitungsgebiet läuft die Sorte als „Blaufränkisch“. In Deutschland findet sich die Anbaufläche mit 900 ha fast ausschließlich in Württemberg, breitet sich aber zunehmend auch in anderen Anbaugebieten aus. Der Lemberger liefert bei guter Reife großartige Rotweine die rassig, aber auch körperreich ausfallen können. In Württemberg produziert man gerne Cuveés zusammen mit Trollinger.

Merlot

Die Hauptverbreitung des Merlot findet sich im Bordeaux/Frankreich, im Tessin/Schweiz und in Norditalien. Der Merlot ist Bestandteil großer Bordeaux-Weine. Die Weine sind getragen von Frucht und Körper und haben ein mildes Geschmacksbild. In Deutschland arbeiten immer mehr Winzer mit dieser Sorte.

Syrah ( Shiraz)

Eine der wichtigsten Qualitätsweinsorten Südfrankreichs (Hermitage, Châteauneuf-du-Pape, Côtes du Rhône) ist der Syrah. Die Sorte ist in Deutschland kaum verbreitet, der Anbau breitet sich aber langsam aus. Die Weine sind von betonter Würzigkeit und intensiv in Farbe und Geschmack.

Blauer Saint Laurent

Die Hauptverbreitung dieser Sorte findet sich in Österreich. In Deutschland werden knapp 80 ha angebaut, mit leicht zunehmender Tendenz. Sie reift früher als der Spätburgunder, bringt eine tiefrote Farbe und Weine mit „frankophilem“ Charakter.

Acolon

Eine Neuzucht der Lehranstalt Weinsberg/Württemberg aus Kreuzung Blauer Lemberger x Dornfelder. Ertragreiche Sorte mit geringen Lageansprüchen, spätem Austrieb und daher wenig spätfrostgefährdet. Die Weine sind tiefrot, einfach und werden gerne als Verschnittpartner für Rotweincuveés verwendet.

Cabernet Dorsa

Eine Neuzucht der Lehranstalt Weinsberg/Württemberg aus der Kreuzung Dornfelder x Cabernet Sauvignon. Eine ertragreiche, qualitativ höherwertige Rotweinsorte mit Cabernet-Typus, die gerne als Verschnittpartner für Rotweincuveés verwendet wird.

Cabernet Mitos

Eine Neuzucht der Lehranstalt Weinsberg/Württemberg aus der Kreuzung Blauer Lemberger x Cabernet Sauvignon. Eine ertragsstabile Deckrotweinsorte mit rotem Saft. Die Weine werden wegen der hohen Farbintensität nicht sortenrein ausgebaut.